Chancen der bilateralen Zusammenarbeit zwischen Vietnam und Bulgarien

Auf dem Vietnam–Bulgarien-Wirtschaftsforum, das am 27. November in Ho-Chi-Minh-Stadt stattfand, rief der bulgarische Präsident Rumen Radev zur Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern in den Bereichen Informationstechnologie, Elektrofahrzeuge, Verkehr und Landwirtschaft auf. Die Veranstaltung zog 250 Unternehmen aus beiden Ländern an und bot den Beteiligten die Möglichkeit, sich zu treffen, Informationen auszutauschen und potenzielle Kooperationschancen zu sondieren.

Der bulgarische Präsident Rumen Radev spricht auf dem Vietnam–Bulgarien-Wirtschaftsforum am 27.11. – Foto: HỮU HẠNH

Starkes Kooperationspotenzial

Präsident Radev betonte, dass Bulgarien derzeit in Europa führend bei der Zahl der IT-Fachkräfte pro Kopf sei und bedeutende Erfolge im Bereich der Datenspeicherung und des Datenschutzes erzielt habe. Er vertrat die Ansicht, dass Daten die „Ware der Zukunft“ seien und dass die beiden Länder mit den technologischen Erfolgen Vietnams im IT-Bereich eine umfassende Zusammenarbeit in diesem Sektor entwickeln könnten.

Neben der Informationstechnologie schlug der bulgarische Präsident weitere Bereiche mit hohem Kooperationspotenzial vor, darunter Elektronik, Automatisierung, Chemie, Verkehr und Landwirtschaft. Er unterstrich zudem, dass beide Länder über eine strategisch günstige geografische Lage verfügen, die günstige Bedingungen für eine Zusammenarbeit in den Bereichen maritime Wirtschaft und Logistik schafft.

In Bezug auf den Klimawandel erklärte Bulgarien, dass es aktiv an der Bewältigung dieser Herausforderungen arbeite, insbesondere in den Bereichen Ernährungssicherheit und Anpassung an den Klimawandel. Bulgarien sei bereit, Vietnam bei entsprechenden Projekten zu unterstützen. Präsident Radev erwähnte außerdem, dass Ho-Chi-Minh-Stadt ein wichtiges Zentrum für die Lebensmittelverarbeitung sei, was eine solide Grundlage für die Zusammenarbeit in diesem Bereich bilde.

Die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Ho-Chi-Minh-Stadt

Der stellvertretende Vorsitzende des Volkskomitees von Ho-Chi-Minh-Stadt, Herr Võ Văn Hoan, erklärte, dass Bulgarien ein starker potenzieller Partner in den Bereichen Informationstechnologie, ökologische Landwirtschaft, Medizin und Pharmazie sowie erneuerbare Energien sei – Bereiche, die Ho-Chi-Minh-Stadt gezielt entwickeln möchte. Die Stadt konzentriert sich derzeit auf eine nachhaltige Entwicklung mit vier Schwerpunktindustrien: Informationstechnologie, Elektronik, Maschinenbau sowie Lebensmittelverarbeitung. Darüber hinaus legt Ho-Chi-Minh-Stadt besonderen Wert auf die Entwicklung von Hightech-Landwirtschaft, erneuerbaren Energien, Gesundheitswesen, Bildung und Fintech und strebt gleichzeitig an, ein Zentrum für Start-ups und Innovation sowie ein internationales Finanzzentrum zu werden.

Der Präsident der Republik Bulgarien, Rumen Radev, und der stellvertretende Vorsitzende des Volkskomitees von Ho-Chi-Minh-Stadt, Võ Văn Hoan, auf dem Forum

Erweiterte Kooperationsmöglichkeiten

Präsident Radev erklärte außerdem, dass Bulgarien Vietnam nicht nur als Handelspartner betrachte, sondern auch eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Produktionsprojekten anstrebe, um Drittstaatenmärkte zu bedienen. Dieses Forum sei eine wichtige Gelegenheit für Unternehmen beider Länder, sich zu treffen, Informationen auszutauschen und potenzielle Kooperationsmöglichkeiten zu erkunden.

Auf diesem Forum spielte die SPN Marketing Agency eine wichtige Brückenrolle bei der Vernetzung vietnamesischer und bulgarischer Unternehmen. Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in den Bereichen Investitionsberatung, Marktforschung und Entwicklung von Geschäftsstrategien ist SPN der Ansicht, dass dies eine große Chance ist, die vietnamesische Unternehmen nicht verpassen sollten. Bulgarien als Mitglied der Europäischen Union (EU) eröffnet vietnamesischen Unternehmen den Zugang zum großen EU-Markt mit mehr als 450 Millionen Verbrauchern. Vietnamesische Unternehmen können die Freihandelsabkommen zwischen der EU und anderen Ländern nutzen, darunter das Freihandelsabkommen EU–Vietnam (EVFTA). Seit dem Inkrafttreten des EVFTA im August 2020 sind die vietnamesischen Exporte in die EU deutlich gewachsen und erreichten im Jahr 2022 ein Gesamtvolumen von rund 41,5 Milliarden USD, was einem Anstieg von 14 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Darüber hinaus kann Bulgarien als Brücke dienen, um vietnamesischen Unternehmen den Zugang zu den Märkten des Balkans und Osteuropas zu erleichtern, wo eine hohe Nachfrage nach Hightech-Produkten, Agrarerzeugnissen, verarbeiteten Lebensmitteln und Pharmazeutika besteht. Zudem eröffnet Bulgarien mit seinen Stärken in der IT-Technologie und im Datenschutz Kooperationsmöglichkeiten in den Bereichen FinTech, KI und Blockchain.

Darüber hinaus wird auch die Zusammenarbeit in der Bildung und der Ausbildung von Fachkräften ein wichtiger Bereich sein, der vietnamesischen Unternehmen hilft, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und langfristige Kooperationsmöglichkeiten mit bulgarischen Partnern auszubauen.

Vertreter der SPN Marketing Agency auf dem Vietnam–Bulgarien-Wirtschaftsforum am 27.11.2024

 

Erinnerungsfoto mit dem Präsidenten der Republik Bulgarien, Rumen Radev, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Volkskomitees von Ho-Chi-Minh-Stadt, Võ Văn Hoan, sowie einigen hochrangigen Führungskräften und Unternehmensvertretern beider Länder.